Kaschemme des Grauens

Fast poetisch mutet diese Beschreibung eines Landgasthofes an. “Unwirsches Fleisch bleibt stehen, wo es nicht hin gehört und man wartet lange auf das kühlende Nass. Und so macht man sich schließlich hinfort vom grauenhaft Ort.” Oder so ähnlich.  Toll oder? Etwas weniger Kraftausdrücke, etwas weniger Schmähkritik, dann würden wir auch solch lyrische Ergüsse gerne veröffentlichen.

Kaschemme des Grauens

Der absolute Spitzenreiter bei schlechtem Essen, getarnt als regionale Spezialität. Entweder erinnert es an Babykotze oder man holt Jack the Ripper zum Besäbeln des lang ausgeharrten Fleisches, das schon unwirsch ergraut ist. Personal kann nicht rechnen und der Gast ist schuld, wenn es mit dem Erinnern oder Aufschreiben der nicht aufgeschriebenen Bestellungen nicht geklappt hat. Der Gast wird arg gescholten und muß gehen, sonst werden noch beim Essen hinter ihm die Stühle lautstark hochgestellt. Abräumen sollte man auch selber, gerade wegen dem Geschirrüberfluß auf den Tischen. Die Anweisung dazu war uns wohl entgangen! Und so bleibt stehen, was nicht dahingehört und man wartet lange und durstig auf das kühlende Naß. Und keine Entschuldigung oder ein etwas anderes dazu, so daß man sich als Gast nicht weiter ärgern mußte. Danke für diesen Abend des Grauens! Da hilft auch die Natur nix mehr. Wir machten uns fort vom grauenhaften Ort!!!
Autor: Jack the Rippchen, Halle (Saale), Juli 2011