Heute hat sich Maurice Maué von der Fahrschule Maué in Schnaittach und Lauf die Zeit genommen, uns einen Einblick in seine Online- und Social Media Aktivitäten zu geben. Bei der Branche Fahrschule denkt man an ein junges Publikum. Eine Zielgruppe also, die gewohnt ist, auf alle relevanten Fragen schnell online eine Antwort zu bekommen. Wir wollten gerne wissen, ob Fahrschulen mit ihren Onlinepräsenzen darauf eingestellt sind.
Im letzten Interview hat Tina Langheinrich von den Schaffensschwestern über ihre Erfahrungen berichtet. Zwei ganz unterschiedliche Branchen, aber in einem sind beide Interviewpartner sich einig: ausreichend Zeit für Online und Social Media investieren und immer authentisch bleiben.
1) Was machst du und was ist deine Vision für dein Produkt?
Ich bin Fahrschulinhaber und bilde Menschen auf zweirädrigen und vierrädrigen Kraftfahrzeugen aus und bereite sie darauf vor, am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen. Mein „Produkt“, der Führerschein, der am Ende einer erfolgreichen Ausbildung steht, ist ja eigentlich eher eine Dienstleistung auf dem Weg dorthin.
Die Fahrschulen unterscheiden sich auf dem Weg ZUM Produkt, während sich das Produkt selbst nicht unterscheidet. Meine Vision ist natürlich, unsere Fahrschüler auf die Gefahren des Straßenverkehrs hin zu sensibilisieren, zu vermitteln, wie viel sie dabei selber in der Hand haben und ganz schnöde natürlich, das Ganze mit viel Spaß und Abwechslung zu vermitteln, weil es sich dann auch leichter und glaubwürdiger lernt bzw. sich der Lernstoff besser vermitteln lässt.
2) Wie schätzt du das ein: Ist deine Branche allgemein schon im Internet und den sozialen Netzwerken angekommen?
Im direkten Vergleich, der bei Fahrschulen in erster Linie natürlich vor allem sehr lokal stattfindet, würde ich diese Frage mit einem ganz klaren JAIN beantworten ;-) Es gibt Internetseiten, die extrem statisch sind. Selfmade (was man oft auch selbst mit ungeübtem Auge sieht) und die eher einer kleinen digitalen Visitenkarte gleichen. Internetseiten mit einer CMS-Anbindung im Hintergrund, aktiven Inhalten, die sich auch regelmäßig verändern/aktualisieren, gibt es tatsächlich kaum. Was einige hinbekommen, sind „mal neue Theorieunterrichtstermine“ oder „den nächsten 1. Hilfe Kurs“ zu aktualisieren. Gefühlt findet man aber deutlich häufiger News, die mehrere Monate alt sind. Bei Facebook ist es m.E. ähnlich. Einige (verhältnismäßig wenige) haben dort eine Präsenz, die einigermaßen ist und hin und wieder auch mit Inhalten/Leben gefüllt wird. Andere schaffen noch nicht einmal das und sind einfach nur „da“. Alle anderen Möglichkeiten, wie z.B. Instagram sind da naturgemäß eher NOCH weniger vertreten.
3) Hast du einen Einsteiger-Tipp für Fahrschulen, die noch nicht online sind?
Auch wenn ich jetzt 5 Euro ins Phrasenschwein schmeißen muss: Seid um Himmels Willen authentisch. Versetzt Euch in die Position eines 16jährigen Jugendlichen, wenn ihr das nicht könnt, fragt eure Fahrschüler, was sie interessant und toll finden und GANZ WICHTIG: Online zu gehen bedarf einer umfassenden Vorbereitung. Eine Internetseite zu programmieren, ist für jemanden, der das kann, kein großer Akt. ABER: Bis zu dem Zeitpunkt der Programmierung steht eine sehr umfassende Vorarbeit an. Was möchte ich überhaupt präsentieren. Wie viele Seiten brauche ich mit welchem Inhalt. Layout muss gestaltet, Texte müssen geschrieben und mehrfach gegengelesen und korrigiert werden. Kann ich es leisten z.B. NEWS auch regelmäßig zu liefern? Also öfter als nur einmal im Monat.
Nehmt Geld in die Hand und lasst Euch von Profis beraten. Selbstgemachte Baukastenhomepages werden als solche schnell erkannt. Wenn dort dann auch noch Texte stehen, die fehlerbehaftet und unglücklich formuliert vermitteln, dass das jemand abends mal schnell zuhause am Laptop eingegeben hat, geht der Schuss eher nach hinten los. Bei Facebook ist es ähnlich. Beschäftigt Euch ausgiebig mit dem Thema. An was muss alles gedacht werden: Impressum, Bilder, die frei von Rechten anderer sind, welche Angaben möchte und muss ich machen. Wenn ich es so einstelle, dass mir meine Facebook-Besucher Nachrichten über die Seite schicken können, kann ich es auch sicherstellen, diese innerhalb von 1-2 Stunden zu beantworten. Es gäbe noch so viele mehr Tips, die den Rahmen hier sprengen würden.
4) Wie hast du den Wandel von offline zu online in deiner Firma erlebt, wie bist du in das Thema eingestiegen?
Meine Firma existiert jetzt demnächst seit 5 Jahren. Ich habe von Anfang an extrem viel online umgesetzt. Einen Wandel gab es eigentlich nicht. Das, was sich aber von Anfang an und bis heute stetig wie ein roter Faden durchzieht ist, dass man dran bleiben muss. Ich hatte und habe nie das Gefühl, dass der Internet/Facebookauftritt zu einem Selbstläufer werden würde. Also „einmal einrichten, hochladen und gut“ ist leider nicht.
Zu meinem Glück war ich schon im Internet unterwegs, als die damalig einzig nennenswerte Suchmaschine „Compuserve“ beim Suchbegriff „Buch“ noch keine 300 Ergebnisse auswarf. Diese Erfahrung und auch eine ausgeprägte Affinität zu dem Thema im allgemeinen, macht es mir natürlich etwas leichter, Dinge zu verstehen, darauf zu reagieren und auch umzusetzen. Wenn man diese Voraussetzungen nicht hat, muss man sich eben unter Zuhilfenahme von Profis zu helfen wissen.
5) Was bedeutet es dir, dein eigener Chef zu sein?
In erster Linie meine Kreativität ausleben zu können. Das ist eigentlich der Hauptpunkt. Ich bin nicht selbständig, nur damit ich selbständig bin. Selbständigkeit in der heutigen Zeit ist lange nicht mehr so „schön“ und „verklärt romantisch“ wie es das vielleicht mal war. Auch in unserer Branche gibt es viele positive und negative Aspekte, die für oder gegen eine Selbständigkeit sprechen. Deswegen reduziere ich meinen Anspruch in erster Linie darauf, in der Firma kreativ zu sein und alles von A-Z genau nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Ich bin in manchen Details ein extremer Pedant, auch wenn mir unterschwellig bewusst ist, dass das jetzt meinen Kunden vermutlich gar nicht auffallen würde, wenn es jetzt anders wäre, als es ist. Aber ich glaube schon trotzdem ein Stück weit daran, dass man detailverliebt sein muss.
6) Wie verbringst du einen schönen Sonntag?
Seit 3 Monaten schaffe ich es tatsächlich mal öfters, ihn mit meiner Familie statt im Büro zu verbringen. Bei meinen Arbeitszeiten würde ich es noch nicht mal auf einen Sonntag festmachen wollen. Ich freue mich über jede freie Stunde, die ich mit Frau und Kindern verbringen kann.
Ihr findet die Fahrschule Maurice Maué in der Hersbrucker Str. 28 1/2 in 91220 Schnaittach, eine weitere Filiale gibt es in Lauf an der Pegnitz in der Hersbrucker Strasse 49.
Über die Website und den Blog http://www.fsmaue.de findet ihr alle wichtigen Termine und Infos.


