Aktivkohle- oder Osmose-Wasserfilter?

Immer wieder wird in den Medien über verunreinigtes Leitungswasser berichtet, was häufig erst im Rahmen einer Routinekontrolle bemerkt wird. Einige Bakterien, die im Leitungswasser zu finden sind, können Durchfall und andere Beschwerden auslösen. Darum wird empfohlen, Leitungswasser vor dem Gebrauch abzukochen oder mit einem Wasserfilter zu filtern. Wir möchten Ihnen verraten, welche Arten von Wasserfiltern es gibt, wie diese funktionieren und für wen diese geeignet sind.

Die Qualität von Leitungswasser

Wenngleich das Leitungswasser hierzulande im Vergleich zu anderen Ländern als sauber bezeichnet wird, so ist das nur die halbe Wahrheit. Zwar wird das Leitungswasser hierzulande in etlichen Kläranlagen gereinigt, legt anschließend allerdings eine weite Strecke durch etliche Abwasserrohre zurück, die bereits seit Jahren genutzt werden. Dadurch gelangen verschiedene Bakterien in das Wasser, die bei dem Verzehr dann aufgenommen werden und eine Reihe von Beschwerden zur Folge haben können. Vor allem bei Menschen, die über ein geschwächtes Immunsystem verfügen und daher besonders gefährdet sind. Wer daher auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte Leitungswasser vor den Gebrauch abkochen oder sich einmal mit den erhältlichen Wasserfiltern auseinandersetzen.

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Diese Filter gibt es 

Es gibt verschiedene Arten von Wasserfiltern, die sich nicht nur durch ihre Funktionsweise, sondern auch was die Installation und die Benutzung betrifft, voneinander unterscheiden. Und mit diesen sollten Sie sich vor dem Kauf eines Wasserfilters unbedingt auseinandersetzen.

Osmosefilter-Anlage

Die Umkehrosmose entfernt nicht nur sämtliche Schadstoffe aus dem Trinkwasser, sondern entzieht diesem auch wichtige Mineralien. Das wirkt sich allerdings nicht negativ auf den Nährstoffgehalt des Körpers aus und die wichtigsten Mineralien nimmt der Körper durch zugeführte Nahrung auf. Viele Anwender schätzen an dem Osmosewasser vor allem dessen weichen Geschmack, welcher zu einem besseren Genuss beiträgt.

Allerdings werden zur Gewinnung von einem Liter Osmosewasser vier Liter Leitungswasser benötigt. Das kann vor allem durch die Funktionsweise der Osmose erklärt werden, wodurch drei Liter des Leitungswassers gefiltert werden. Das mag zwar nicht besonders nachhaltig sein, ist allerdings immer noch günstiger als teures Wasser in Pfand-Glasflaschen zu kaufen, die vor dem erneuten Verbrauch mit Wasser gereinigt werden.

Eine Osmosefilter-Anlage kann an jedem Wasserhahn genutzt werden, ist jedoch vergleichsweise wartungsintensiv. Dafür wird das Wasser durch den Einsatz einer Osmosefilter-Anlage allerdings auch von sämtlichen Bakterien und Schadstoffen gereinigt.

Tischkannenfilter

Tischkannenfilter sind einfach zu handhaben. Das Leitungswasser wird in eine Kanne gegeben und läuft bei eingießen durch einen Aktivkohlefilter. In dem Filter lagern sich organische Stoffe ab, was zur Folge hat, dass der Filter regelmäßig gewechselt werden muss.

Zwar sind Tischkannenfilter durchaus dazu in der Lage, die Härte von Leitungswasser zu reduzieren und Schwermetalle, Chlor, organischen Stoffe und einige Pestizide herauszufiltern.

Einige Hersteller versetzen die verwendeten Filter mit Silberionen, um die Gefahr einer Verkeimung zu reduzieren. Doch diese Silberionen langen in der Folge wieder im Wasser, was äußerst kontraproduktiv ist.

Aktivkohlefilter

Aktivkohlefilter gehören zu den gängigsten Wasserfiltern überhaupt. Am effektivsten sind Aktivkohlefilter in der Form eines Blockfilters. Diese können in der Regel direkt an den Wasserkreislauf angeschlossen werden, zum Beispiel unter dem Spülbecken.

Einmal angeschlossen läuft das Leitungswasser mit Druck durch den Filter, durchfließt dort verschiedene Schichten und Poren und entzieht dem Leitungswasser auf diese Weise einen Großteil seiner Schadstoffe.

Der Vorteil dabei ist, dass die Schadstoffe dem Leitungswasser größtenteils entnommen, alle lebenswichtigen Mineralien und der Geschmack erhalten bleiben. Da gelöste Schadstoffe allerdings nicht gefiltert werden können, verbleiben Kalk, Nitrat oder Nitrit weiterhin im Leitungswasser.

Durch die hohe Aufnahmekapazität eines Aktivkohlefilters kann es zu einem verringerten Wasserdurchfluss kommen, sofern die Aktivkohle vollständig gesättigt ist. In diesem Fall sollte der Filter gewechselt werden, was etwa alle sechs Monate einmal vorkommt. Doch der Filterwechsel ist bei den meisten erhältlichen Untertisch-Filtern relativ leicht zu bewerkstelligen und selbst Laien sollten dazu in der Lage sein, einen Aktivkohlefilter zu wechseln.